Die mangelnde Nachfrage ist derzeit eines der größten Probleme für deutsche Unternehmen in China. Das geht aus der heute veröffentlichten März-Umfrage der Deutschen Kammer in China hervor, an der sich 294 Unternehmen beteiligt haben. Von einer Rückkehr zur Normalität könne noch nicht die Rede sein. Positiv sei allerdings, dass die Belegschaften nahezu vollständig zurückgekehrt sind, dass die Produktion wieder läuft und die interne Logistik funktioniert.
Fast 60 Prozent der sich an der Umfrage beteiligten Unternehmen gaben an, dass sie zum Ende des 1. Quartals ihre Produktion wieder vollständig aufgenommen haben. 30 Prozent rechnen damit, dass dies Ende des 2. Quartals der Fall sein wird, während 5 Prozent nicht vor Ende des 3. Quartals mit einer Normalisierung der Produktion rechnen. Während in der Februar-Umfrage nur 46 Prozent sagten, dass sie ihre Ziele für 2020 nach unten revidieren müssten, waren es in der März Umfrage mit 57 Prozent mehr als die Hälfte der Unternehmen, die diese Einschätzung trafen. Immerhin gaben 122 der 294 Unternehmen an, dass sie an ihren Investitionsstrategien für das laufende Jahr festhalten wollen, während es für 67 Firmen derzeit zu früh ist, eine belastbare Aussage dazu zu treffen.
Für die weitere Normalisierung des Geschäfts seien finanzielle Stützungsmaßnahmen der Regierung notwendig, sagten 181 Firmen. Positive Effekte haben zudem steuerliche Entlastungen der Firmen (176 Firmen) sowie Maßnahmen zur Ankurbelung von Konsum und Konjunktur (154 Firmen). 134 Unternehmen gaben zudem an, dass es notwendig sei, noch bestehende Einschränkungen im Verkehr so schnell wie möglich aufzuheben.
Als derzeit größte Herausforderung sehen die deutschen Firmenvertreter (245) genau diese Einschränkungen, die neuerdings nicht nur den Binnenverkehr betreffen, sondern auch den internationalen, da China als Vorsichtsmaßnahme gegen eine zweite Epidemie-Welle und das Einschleppen von Infektionen die Grenzen weitgehend geschlossen und den internationalen Personenverkehr nahezu lahmgelegt hat. Im Interesse des Geschäfts, das einen internationalen Austausch auch von Menschen erfordere, appelliert die Kammer, die Einschränkungen so schnell wie möglich wieder aufzuheben. Mehr als zwei Drittel der Firmen ist zudem die nach wie vor fehlende Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen eine Herausforderung.