Die beiden höchsten Vertretungen Deutschlands und Chinas für Normierung kamen am 29. Juni 2017 im Sino-German Ecopark für die diesjährige Sitzung der gemeinsamen Normenkomission zusammen. TIAN Shihong, Mitglied der AQSIQ und Präsident der SAC, ZHANG Xiaogang, Präsident der ISO, ZHANG Deping, Vize-Oberbürgermeister von Qingdao nahmen an der Sitzung teil und hielten Reden. Aus der Bundesrepublik Deutschland waren Vertreter des BMWi, der deutschen Botschaft Peking, der nationalen Normungsorganisationen, sowie Experten aus der Wirtschaft, Wirtschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen zur Sitzung angereist.
Beide Seiten einigten sich darauf, die Normierung auf internationaler Ebene in den Bereichen intelligente Fertigung (Industrie 4.0), Elektromobilität, Medizintechnik, Energie, Biologie, E-Commerce, Forschung und Entwicklung etc. weiter voranzutreiben. Es wurde beschlossen, dass die chinesische und die deutsche Seite gemeinsam den Vorsitz in der Expertengruppe Biotechnologie der ISO übernehmen. Darüber hinaus gründen sie eine Arbeitsgruppe, die sich mit strategischer Normenentwicklung beschäftigt.
Nach dem Treffen unterzeichneten beide Seiten einen Kommissionsbeschluss, und sahen die Unterzeichnung der Kommissionsbeschlüsse der Arbeitsgruppe Normierung der Intelligenten Fertigung/Industrie 4.0 sowie der Arbeitsgruppe Normierung der Elektromobilität.
Im Juni 2011 hatten Deutschland und China im Beisein von Kanzlerin und Ministerpräsident eine „Gemeinsame Erklärung zur Gründung einer Normenkomission“ unterzeichnet. Darin wurde beschlossen, dass die bestehende Arbeitsgruppe in den Stand einer gemeinsamen Kommission erhoben wird, und jährlich abwechselnd in China oder Deutschland eine Kommissionstagung ausrichtet.
Als Schwerpunktprojekt der Regierungen Deutschlands und Chinas ist Sino-German Ecopark seit mehr als drei Jahren auf die Etablierung von Normen und Standards, insbesondere in den Bereichen Lebenswirtschaft, intelligente Fertigung, Passivhaustechnik etc. fokussiert. Nach der Entwicklungsstrategie „Normung, Planung, Design, Umsetzung“ wird durch Einführung neuer Standards, Anziehung neuer Technologien, Bildung neuer Funktionen, Bau deutscher Besonderheiten, Industrie und Wohnen im Ökopark integriert.
Ein Indikatorensystem wurde eingerichtet, das aus 40 Indikatoren in fünf Kategorien besteht. Es teilt sich weiter auf in 84 Kernanforderungen, 227 Umweltindikatoren, 311 Kontrollziele und 777 Kontrollindikatoren; Das Indikatorensystem erfüllt somit die Funktion eines gestalterisches Leitungsprinzip, der Kontrolle und des Monitoring. Es lässt sich kontrollieren, umsetzen, wiederholen und fördern. Es wurde von einer der drei großen Deutschen Zertifizierungs-Einrichtungen, dem TÜV Nord zertifiziert, und in die „ Handbuch für nationale, wirtschaftlich technologische Entwicklungszonen und internationale ökologische Gewerbeparks“, um als Richtlinie für Gewerbeparkentwicklung zu dienen.
Qingdao Sino-German Ecopark legt Wert auf angemessene Einführung „Deutscher Ideen, deutscher Standards, deutscher Kapitalbeteiligung“. Die Parkplanung, das Verkehrssystem, das Stadt- und landschaftsplanerische Design wurde mit deutschen Firmen wie Obermeyer, gmp, energydesign und weiteren zehn Firmen realisiert. Bis jetzt wurde ein Masterplan, ein Energiekonzept, ein Industriekonzept, ein Landschaftskonzept, ein Ökologiekonzept, ein intelligentes Netzwerk, Wasserressourcennutzung etc. verfasst und erforscht. Das gesamte Spektrum eines ökologischen Gewerbeparksystems ist abgedeckt.
Das Modellzentrum für Passivhaustechnologie hat eine Vorzertifizierung durch das PHI erworben, gleichzeitig wurde das deutsche Unternehmenszentrum als nachhaltiges Gebäude mit einer Goldmedaille von der DGNB, mit dem Dreisternstandard für chinesisches Bauen und mit dem höchsten chinesischen Bauqualitätspreis, – dem Luban-Preis ausgezeichnet.
Das PHI Zertifizierungssystem, das Applitest Labormesssystem, das GECC Standardbildungssystem und andere Projekte werden kopiert, wodurch der Gewerbepark anhand von Standards nach vorne gebracht wird. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 16 neue Standards wie zum Beispiel „Umfassendes Indikatorensystem“, „Ökologisches Baumanagement“, „Passivhaus (Wohngebäude)“ erstellt und von Spezialisten evaluiert, die nun die ersten Parameter eines national gültigen, nachhaltigen Zertifizierungssystems bilden, und eine Lücke in entsprechenden Gebieten schließen.