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„Wenn wir zusammenarbeiten, sind wir unschlagbar.“ Shi Mingde, langjähriger chinesischer Botschafter in Deutschland und Sonderberater der Stadt Qingdao für die Beziehungen zu Deutschland, sprach aus, was die Teilnehmer des ersten Offline-Treffens der deutsch-chinesischen Community in Qingdao einte. Zhao Shiyu, Präsident des Verwaltungskomitees der Qingdaoer Teilzone der Pilot-Freihandelszone Shandong und Präsident des Verwaltungskomitees des Deutsch-Chinesischen Ökoparks, nutzte die Gelegenheit zu einem intensiven Austausch mit Managern deutscher Unternehmen, die in Qingdao investiert haben. Organisiert vom Qingdaoer Büro der Deutschen Auslandshandelskammer in China und dem Deutsch-Chinesischen Treffpunkt Qingdao trafen mehr als 80 Vertreter deutscher Unternehmen in Qingdao sowie der lokalen Verwaltung zu einem ersten persönlichen Austausch im ehemaligen Deutschen Seemannsclub. Neben Shi Mingde waren die Deutsche Generalkonsulin in Shanghai, Christine Althauser, und Qingdaos stellvertretender Bürgermeister, Geng Tao, Gäste des Abends.
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Sie alle würdigten vor allem die besondere Gastfreundschaft der Qingdaoer und der Mitarbeiter des Deutsch-Chinesischen Treffpunkts, die sie bei der Betreuung von bisher vier ankommenden Charterflugzeugen mit deutschen Geschäftsleuten unter Beweis gestellt haben. Jan Jovy, GIC-China-Geschäftsführer, formulierte dies in einem prägnanten Satz: In China gebe es keinen anderen Ort, in dem sich gerade deutsche Geschäftsleute so willkommen fühlten. Die „Luftbrücke“ zwischen Frankfurt am Main und Qingdao, über die in diesem Monat drei weitere Charterflüge erwartet werden, sei Ausdruck der guten Beziehungen zwischen beiden Ländern, waren sich alle einig. Geng Tao brachte den Wunsch der Qingdaoer zum Ausdruck, dass diese „Luftbrücke“ zu einem Katalysator für einen noch intensiveren Wirtschafts- und Kulturaustausch zwischen Deutschland und Qingdao werde.
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Gerade jetzt, wo die Beziehungen zwischen China und den USA äußerst angespannt sind, sei es wichtig, mit einer engeren deutsch-chinesischen Zusammenarbeit zu beweisen, dass die Zukunft nur im Mit- und nicht im Gegeneinander gestaltet werden könne, so Shi Mingde. Multilateralismus müsse über Protektionismus siegen. Diesen Gedanken nahm Christine Althauser auf und betonte, die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China müsse Teil der engeren Kooperation zwischen der EU und China sein. Deutschland, das am 1. Juli die turnusmäßige Ratspräsidentschaft der Europäischen Union übernommen habe, wolle trotz Corona-Pandemie dafür sorgen, dass die europäisch-chinesischen Beziehungen auf eine neue und für beide Seiten vorteilhafte Stufe gehoben werden. Wichtig sei es unter anderem, das seit Jahren verhandelte EU-China-Investitionsschutzabkommen unter Dach und Fach zu bringen.