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Im Ökopark getroffen: Sun Cao – Als nächsten Schritt GEC als Marke etablieren

2022-07-20 09:48 Ökopark


© privat


Was ihre Deutsch-Fortschritte machen, frage ich. Sun Cao lacht. Es ist das typische Sun-Cao-Lachen: offen, fröhlich, ansteckend. Ihren Vornamen Cao (草), der übersetzt Gras bedeutet, haben ihre Eltern ausgesucht, als sie in die Schule kam, „ohne mich zu fragen“. „Für Mädchen passt der Name“, erklärt sie, „sind sie doch wie frisches sprießendes Gras“. Wieder lacht Sun Cao, erklärt, heute eigentlich anders heißen zu müssen. „Shu (树), also Baum, das würde jetzt zu mir passen.“ Alle Dokumente zu ändern, wäre keine Hürde. Nur das Hochschuldiplom könnte eine Herausforderung sein. „Also habe ich es gelassen.“


Das perfekte Team

Dabei scheint es, für Sun Cao gibt es keine Herausforderungen, die sie nicht erfolgreich meistern könnte. Seit dem Sommer 2016 ist sie im kleinen, aber feinen Leitungsteam des German Enterprise Centres Qingdao für die Vermietung von Büroflächen zuständig. Leasing-Managerin.


Der Chefin rechnet Sun Cao hoch an, dass sie sich für sie entschieden hat, „obwohl ich im Vermietungsgeschäft keine Kenntnisse hatte“. Ihre Erfahrungen beim Umgang mit Kunden hätten die Chefin überzeugt. Ermutigt mit den Satz „Alles andere lernst Du bei uns.“ ist Sun Cao einen neuen Karriereschritt gegangen. Möglicherweise stellt sie ihr Licht ein wenig unter den Scheffel, denn die junge Frau hat an der Qingdao-Universität Tourismus-Management studiert, später zweieinhalb Jahre in Singapur in der Tourismusbranche gearbeitet. Weil sie dort keine „Green Card“ bekam, ist sie zurück nach Qingdao gekommen, um bei der Oriental Movie Metropolis im Immobiliengeschäft zu arbeiten, ehe sie begonnen hat, „neue Pläne zu schmieden“. Da kam ihr die Anzeige des German Enterprise Centres in einem Online-Job-Portal zupass. „Ich habe es versucht, war mir nicht sicher, aber es hat geklappt“, beschreibt Sun Cao in knappen Worten, wie es damals war.


Sechs Jahre später konstatiert sie, sich richtig entschieden zu haben. „Wir sind hier wie eine kleine Familie“, die fest zusammenhält, sich gegenseitig unterstützt, im privaten und geschäftlichen, und inzwischen Nachwuchs hat. Sun Caos Sohn war der erste. „Und wir haben eine Chefin, die immer zu uns steht und sich nicht zu schade ist, ihre Erfahrungen mit uns zu teilen. Es sei kein Gegen-, sondern ein Miteinander. „Das zeichnet das Arbeitsklima hier aus.“ 


Netzwerke aufgebaut

Das Besondere ihrer Tätigkeit und „ihres“ Bürohauses sei, dass mit den Mietern nach der Unterzeichnung des Mietvertrags nicht erst zur Vertragsverlängerung wieder Kontakt aufgenommen wird. „Service“ ist keine leere Floskel, sondern gelebte Realität. „Wenn ich etwas nicht weiß, weiß ich, wo die Mieter fragen können.“ Sun Cao lächelt triumphierend. Zu den Vorzugsmaßnahmen der Freihandelszone etwa. Ein Netzwerk hat sie sich aufgebaut. „In welchem ,normalen‘ Bürohaus gibt es das?“


Wäre unter anderem die Pandemie nicht dazwischengekommen, hätte sie mit ihren Kolleginnen auch eine andere Idee noch stärker vorangetrieben: Das „German Enterprise Centre“ als Marke aufzubauen und „unseren Qingdaoer Erfolg“ in andere Städte des Landes zu tragen. Gibt es angesichts der derzeit eher kühlen deutsch-chinesischen Beziehungen dafür wirklich Bedarf? Sun Cao zweifelt daran nicht. „Selbstverständlich brauchen wir einen bestimmten Anteil deutscher Mieter“, sagt sie und verweist auf einen neuen deutschen Mieter, der Anfang des Jahres – selbst in dieser nicht einfachen Zeit – eingezogen ist. Es gebe noch ausreichend Raum und Ideen für neue bilaterale Geschäfte. Neueinsteigern könne Sun Cao zunächst einen kostengünstigen Co-Work-Platz anbieten. „Das müssen nicht nur deutsche Firmen sein, sondern auch chinesische, die Geschäfte mit Deutschland entwickeln.“ pt


Der Artikel erscheint Ende September in "China insight" 3/2022.

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