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© pt Der Drachen bleibt stark: Qingdao will 2020 wie im Vorjahr ein Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent erreichen.
Trotz Corona-Krise haben sich die Qingdaoer für das laufende Jahr ehrgeizige wirtschaftliche Ziele gesetzt. Die Wirtschaft der Stadt soll wie 2019 im Jahresvergleich um 6,5 Prozent wachsen. Das haben die Delegierten des städtischen Volkskongresses auf ihrer diesjährigen Tagung am vergangenen Wochenende beschlossen. Das soll unter anderem durch den gezielten weiteren Ausbau der Infrastruktur erreicht werden. Im Vergleich zum Vorjahr will die Stadt dafür 15 Prozent mehr investieren. Unter anderem soll die U-Bahn-Linie 1, die den Stadtkern Qingdaos mit der West Coast New Area verbindet in Betrieb gehen. Zudem soll der Bau des nördlichen Abschnittes der U-Bahn-Linie 8 forciert werden. Ein weiteres wichtiges Infrastrukturvorhaben ist der Bau eines zweiten nördlichen Tunnels unter der Jiaozhou-Bucht. Vorgesehen ist des Weiteren, den neuen Jiaodong-Flughafen im Laufe des Jahres in Betrieb zu nehmen. Eine Voraussetzung dafür ist unter anderem, die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz sowie der Bau einer Autobahnverbindung in das Stadtzentrum.
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© 699pic.com Der weitere Ausbau der Infrastruktur soll ein wesentlicher Wachstumstreiber sein und gleichzeitig die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich auch andere Bereiche der Wirtschaft der Stadt gesund entwickeln können.
Neben dem Ausbau der Infrastruktur soll der Konsum zu einem weiteren Motor der Qingdaoer Wirtschaft im laufenden Jahr werden. Dafür will die Regierung der Stadt Maßnahmen ergreifen, um den durch die Corona-Krise weitgehend zum Erliegen gekommenen Konsum wieder in Gang zu setzen. Außerdem sollen die Voraussetzungen verbessert werden, damit die Wirtschaft der Stadt noch stärker auf Online-Tools setzen kann, um Geschäfte zu verhandeln, abzuschließen und Neuansiedlungen zu vereinbaren.
Im industriellen Bereich soll die Erneuerung traditioneller Industrien beschleunigt und noch stärker darauf gesetzt werden, neue Qingdaoer Marken zu kreieren. Als wichtige Zukunftsbranchen sieht die Stadt unter anderem die Biopharma-Industrie, den medizinischen Gerätebau, die Entwicklung der künstlichen Intelligenz, Cloud-Computing oder die unter dem Begriff „Big Data“ zusammengefasste intelligente Verarbeitung von Daten, einschließlich des Ausbaus der 5G-Netze. Darüber hinaus will sich Qingdao als Zentrum der Gesundheitswirtschaft und des Gesundheitstourismus ebenso positionieren wie als Produktionsstandort für das „Große Kino“.
Mit 1.174 Milliarden Yuan ist Qingdaos Wirtschaftsleistung 2019 gegenüber 2018 um 6,5 Prozent gestiegen. Das Pro-Kopf-BIP lag bei 124.282 Yuan. Im Bericht an den Volkskongress wurde außerdem hervorgehoben, dass die Anlageinvestitionen 2019 im Jahresvergleich um 21,6 Prozent gestiegen sind, der Konsum um 8,1 Prozent zulegte und die Einkommen der Bevölkerung um 8,2 Prozent stiegen. Der Außenhandel bilanzierte ein Plus von 11,2 Prozent.